Sauna oder Infrarotkabine – was ist gesünder?
In der kalten Jahreszeit nutzen viele die unterschiedlichsten Wellness-Wärmequellen. Ursprünglich im Orient in der Steinzeit als heiße Steinschwitzbäder „erfunden“ und über die Beringstraße nach Amerika gelangt, erreichte das Wissen über die wohltuende Wirkung vor etwa 2.000 Jahren Finnland. Von da aus eroberte die Sauna ganz Europa. Nicht umsonst heißt die gewöhnliche Sauna noch heute „Finnische Sauna„. Neben den gängigen Arten wie Dampfbad oder Biosauna erfreut sich auch die Infrarot-Technik zunehmender Bedeutung. Doch welche Unterschiede gibt es? Und vor allem: Was ist unserer Gesundheit zuträglicher?
Warmluftbad vs. Tiefenwärme
Wärme ist nicht gleich Wärme: Während in einer Sauna die gesamte Raumluft erhitzt wird, und Temperaturen zwischen 80° C und 100° C herrschen, erwärmt sich die Infrarotkabine auf maximal 50° C. Doch das allein macht noch keinen grundlegenden Unterschied aus. In der finnischen Sauna wird durch die erhitzte Raumluft die Wärme in den Körper gepresst, und zwar über die gesamte Hautoberfläche. Das körpereigene Hitze-Warnsystem zeigt an, dass erhitztes Blut an die inneren Organe gelangen könnte.
Der Körper sorgt nun also dafür, jenes Blut, welches in den erhitzten oberen Hautarealen zirkuliert, dort zu belassen, um eine konstante Körperkern-Temperatur aufrechtzuerhalten. Der Stoffwechsel wird angeregt, der Körper gibt aus allen Poren Schweiß, Salze und Schadstoffe ab. Allerdings muss der Organismus nach jedem Gang (3 Gänge pro Einheit) abgekühlt werden, da sonst ein Kreislaufkollaps droht. Erwärmt wird nur die Körperoberfläche (Haut). Eine Tiefenwärme, wie es bei der Infrarotkabine der Fall ist, kann in der Sauna nicht erreicht werden. In einer Sauna wird im Gegensatz zur Infrarot-Kabine sehr aggressiv geschwitzt. Dabei gehen auch wertvolle Mineralien verloren. Deshalb ist viel trinken sehr wichtig, egal ob Sauna oder Infrarotkabine.
In der Infrarotkabine entsteht die Wärme durch Rotlicht-Tiefenwärmestrahler, die je nach Ausführung und Hersteller punktuell oder Flächen-beschränkt wirken. Die Wärme wird durch sehr kleine Körperareale ganz sanft absorbiert und vom Blut in alle Körperregionen verteilt. Das Hitze-Warnsystem des Körpers wird dabei nicht auf den Plan gerufen, da die Absorption sehr kleinflächig und die Temperatur eher niedrig ist. Der Kreislauf kommt in Schwung, durch das sanfte Schwitzen wird wenig Salz, dafür aber viel Schadstoff und Schlacke aus dem Körper gebracht. Während ein Sauna-Aufenthalt teils als entspannend, aber auch ermüdend oder gar erschlaffend wahrgenommen wird, ist eine Bestrahlung in der Infrarotkabine für den Organismus nicht so anstrengend: Die Wärme breitet sich langsam über den ganzen Körper aus, der Organismus verliert nicht so viele Salze und der Kreislauf wird nicht so angestrengt, wie dies bei einem Sauna-Aufenthalt der Fall ist.
Fazit
Gesund ist beides: Sowohl die Infrarotkabine als auch die klassische Sauna hat gesundheitliche Vorzüge. Wer ein geschwächtes Herz-Kreislaufsystem hat, soll von einem Saunabesuch jedoch dringend absehen. Um Erkältungen vorzubeugen, können beide Varianten in Betracht gezogen werden. Nach dem Sport, zum Lösen von Verspannungen oder auch zur Erholung eignet sich die Infrarotkabine besser. Wer gerne in Gesellschaft schwitzt, so wie es die Finnen vorgemacht haben, der ist in der Sauna bestens aufgehoben. Die sehr hohen Temperaturen machen Bakterien den Garaus, stärken das Immunsystem und steigern den Stoffwechsel. Fröhliches Schwitzen!