Durchführung eines Sauniervorgangs – Wie sauniert man richtig?
Schon bevor man die Saunalandschaft betritt, kann man sich auf die geradezu offensichtlichen Gegensätze eines Sauniervorgangs freuen, denn der ständige Wechsel zwischen Wärme und Kälte, aber auch Trockenheit und Feuchtigkeit entspannen den Körper und regen vor allem die Sinne an.
Da es zwei verschiedene Kleiderordnungen in den meisten Saunalandschaften gibt, kommt es darauf an, ob es sich um eine Textilsauna oder um eine textilfreie Sauna handelt. In der Textilsauna (üblich in den USA und Asien) wird Badebekleidung getragen, während in der textilfreien Sauna somit die textilfreie Zone herrscht (unbekleidete Zone).
Bevor deutsche Saunen betreten werden, sollte man sich zunächst entkleiden, denn die meisten deutschen Saunen sind textilfreie Zonen. Die Garderobe sowie Wertsachen und Schmuck werden in einem vom Saunabereich zur Verfügung gestellten Spind eingeschlossen. Das Mitgebrachte oder dort ausgeliehene Saunahandtuch wird mitgenommen.
Schmuck darf aufgrund der Hitze in den Saunen nicht getragen werden, da das Material sich stark erhitzen und sogar schmelzen kann. Das Baumwollhandtuch dient zum einen der Hygiene und dem Schutz vor Verunreinigungen, zum anderen auch als Schutz für das Holz, damit dies vor Bakterien und Schweiß geschützt wird.
Wichtig ist, vor dem Saunieren viel zu trinken, um einem Mangel an Flüssigkeit vorzubeugen. Doch Vorsicht: Auf Alkohol und Kaffee sollte vor dem Betreten der Sauna unbedingt verzichtet werden, viel besser sind Mineralwasser oder leichte Fruchtsäfte. Gerade Alkohol entzieht dem Körper noch zusätzliche Flüssigkeit. Im Gegensatz dazu geben Fruchtsäfte dem Körper Vitamine und die notwendige Flüssigkeit. Ebenso ist es empfehlenswert, schwere Mahlzeiten vor dem Saunieren zu vermeiden und auch auf Knoblauch (zum Wohl der anderen Gäste) zu verzichten, da die Dämpfe dieses beim Schwitzen nach außen bringen würden. Außerdem ist es sinnvoll, noch bevor man mit dem Sauniervorgang beginnt eine Toilette aufzusuchen, denn die später folgende Hitze regt die Nieren des Menschen an.
Vor dem Saunagang – Duschen
Als erster Schritt vor dem Saunieren gilt das Abduschen. Dieser Schritt, der zu den Hygienevorschriften gehört, sollte gründlich erfolgen, damit die Haut und der Körper vom Fettfilm sowie den unnützen Ballast- und Belastungsstoffen befreit wird. Dadurch wird das Schwitzen verbessert, denn der Schweiß muss nicht zusätzlich durch den Fettfilm nach außen gelangen.
Anschließend trocknet man sich gut ab, damit das Schwitzen ohne jegliche Verzögerungen abläuft. Danach erfolgt der Schritt in die Sauna, welche nach eigenem Belieben hinsichtlich der Temperatur (zwischen 70 und 130 Grad) und der Saunaart (finnische Sauna, Dampfbad, Infrarotkabine, Biosauna) ausgewählt werden kann. Der Aufenthalt in der Kabine sollte jedoch nicht länger als 8 – 15 Minuten andauern. Hier breitet der Saunierende sein Saunatuch (dieses sollte mind. 2 m lang sein) auf der gewünschten Höhe aus und setzt oder legt sich darauf, ohne dass der Körper das Holz berührt. Sollte man kein solches Saunatuch besitzen, hält das Personal in der Regel entsprechende Leihexemplare bereit.
Der Saunagang: Der Moment in der Sauna
Für Neulinge empfiehlt sich ein Platz unten oder in der Mitte des Saunaraums, da es für den Einsteiger oben zu heiß werden kann – heiße Luft steigt bekanntlich nach oben. Sie sollten sich vor dem Saunieren nochmals von den Saunameistern die Anlagen erklären lassen. Wenn man sich hinlegt, kann ein Keil für Entspannungszwecke unter den Kopf gelegt werden. Um die Temperatur beim Sitzen möglichst gleich auf die Körperteile zu verteilen, ist es angebracht, die Beine anzuziehen und sie somit auf die Höhe des Restkörpers zu bringen. Diese werden erst vor dem Verlassen der Kabine wieder nach unten abgelegt. Wird es dem Saunierenden an der Position zu warm, so kann er sich eine Bankebene tiefer setzen. Grundsätzlich gilt es, die Sitzung erst nach dem Aufguss (welche ätherischen Öle und naturidentischen Aromen beinhalten können) zu verlassen. Diese Sitzung kann man dennoch in Notfällen, aus Gründen der Gesundheit, verlassen.
Die Abkühlphase nach der Sauna
Nachdem die Sauna verlassen wurde, erfolgt eine 15-minütige Abkühlphase, die an der frischen Luft beginnt, damit die Lunge besonders viel Sauerstoff aufnehmen kann und die Atemwege frei werden. Als nächstes sollte man sich kalt abduschen oder abspritzen (beginnend bei den Füßen bis zum Brustbereich, danach die Hände und Schultern), um den Schweiß zu entfernen. Als alternative Variante dazu kann ein Eisbad genommen werden – ein Guss mit extrem kaltem Wasser, welches entweder in einer Schwalldusche, einem Taucherbecken, (für Geübte, die keinen Bluthochdruck haben, wegen einer Temperatur von 0 Grad), einem Fluss oder See stattfinden kann, oder eine Wälzung im Schnee bzw. eine Abreibung mit gestoßenem Eis. Außerdem können die Besucher warme Fußbäder durchführen (sind medizinisch sinnvoll, da sie die Durchblutung fördern und körperliche Probleme beseitigen), die sehr entspannend sind und dem Nachschwitzen entgegenwirken. Allenfalls ist genügend Abkühlung sehr wichtig, denn ansonsten würde man nachschwitzen, wodurch Erkältungen gefördert würden. Anschließend sollte genügend getrunken werden. Auch hier ist wieder zu beachten: Mineralwasser und Fruchtsäfte statt Alkohol und Kaffee trinken!
Ruhepause nach der Sauna
An letzter Stelle eines Saunagangs steht die Ruhepause, welche nach dem Abtrocknen erfolgt. Sie findet statt in sogenannten Ruheräumen, in denen man sich zudecken, die Liegeposition einnehmen und die Beine hochlegen sollte, welche zusätzlich mit Handtüchern oder dicken Socken warmgehalten werden. Dann können die Besucher sich dementsprechend ruhig verhalten (keine anderen Besucher stören), um den Tag ausklingen zu lassen und entspannen bzw. abschalten zu können. Nach diesem vollbrachten Sauniervorgang können weitere ein- bis zwei folgen, dennoch sollten an einem Tag nicht mehr als drei dieser Art stattfinden, damit man nicht zu stark ermüdet und der Körper nicht über Gebühr belastet wird.
Nach einem solchen Saunaerlebnis können die Saunagäste anschließend erholt und mit einer strahlenden, weichen Haut nach Hause gehen. Die hier beschriebenen Zeiten der jeweiligen Stationen dienen in erster Linie nur der Orientierung des Saunierenden, denn jeder Saunabesucher muss seinen eigenen Rhythmus herausfinden.